Unter Trümmersuche versteht man die Suche von verschütteten Personen mittels der biologischen und technischen Ortung. Biologische Ortung wird dabei durch sogenannte Trümmersuchhunde umgesetzt.

Trümmersuchhunde sind auf die Anzeige von Geruch lebender Menschen ausgebildet. Gegenstände wie Kleidungsstücke etc. sollen nicht angezeigt werden. Bereits verstorbene Menschen werden, je nach Fortschritt der Änderung des Geruchs vom Lebend- zum Leichengeruch gar nicht oder von unseren besonders erfahrenen Trümmersuchhunden, nur durch ein reduziertes Anzeigeverhalten (Scharren und Interesse an der Geruchsaustrittsstelle) angezeigt. Daher ist nach der Rettung aller lebenden Verschütteten der Einsatz von Leichenspürhunden zu empfehlen.

Bei jeder Form der Verschütteten Suche ist es dem Trümmersuchhund nur mφglich, Austrittsstellen mit Geruch anzuzeigen. Diese Stellen müssen, je nach Struktur des Untergrundes, nicht mit der absoluten oder relativen Lage der verschütteten Person identisch sein. Dabei können von ein und derselben Person mehrere Geruchsaustrittsstellen ausgehen. Sofern größere Hohlraumsysteme (Keller etc.) vorhanden sind, kann der Geruch auch etliche Meter entfernt von der verschütteten Person zutage treten.

Rettungshundeführer im Bereich Trümmer sind jedoch darauf geschult, aus den vorliegenden Gegebenheiten (Windstärke, Trümmerstruktur, Verhalten des Trümmersuchhundes) entsprechende Schlüsse zu ziehen um das Suchgebiet an der Schadensstelle mφglichst einzuschrδnken. Eine wiederholte Nachsuche während der Bergungsarbeiten ist jedoch unumgänglich.

Je nach Zusammensetzung des Materials, unter dem die Person vermisst wird, ist eine Geruchswahrnehmung für den Trümmersuchhund mitunter schwer oder gar nicht mφglich. Der Einsatz von Trümmersuchhunden bei Verschüttungen wird erst durch die Kombination mit technischen Ortungsgeräten effektiv!

Daher arbeiten Trümmersuchteams der Rettungshundestaffeln zu diesem Zweck mit den zuständigen technischen Ortungseinheiten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk oder der Feuerwehren zusammen. In den meisten Fällen ist ein gut ausgebildeter Trümmersuchhund jedoch das schnellste und effektivste Ortungsmittel.

Typische Einsatzlagen für den Einsatz von Trümmersuchhunden (Beispiele):

  • verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen nach Haus- und Gebäudeeinstürzen infolge Gasexplosion, Materialermüdung oder Baufehler
  • Sprengstoffdetonation (Unfall, Anschlag)
  • Fahrzeug- oder Flugzeuganprall
  • Sturmschäden (Orkan, Windhose), Schwächung oder Absenkung des Untergrundes (Unterspülung, Bauarbeiten, Bergabsenkungen)
  • Erdrutsche, Flutwellen
  • Überbelastung von Bauteilen (Schnee, Löschwasser)
  • Erdbeben
  • Brückeneinstürze
  • Mauereinstürze
  • Verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen nach Erd- oder Gesteins- oder Gemengebewegungen infolge Erdrutsch;Muräne, Steinschlag, Sprengarbeiten im Steinbruch
  • Verschüttung unter Silogut (Getreide, Sand, Splitt usw.)
  • Verschüttung bei Tiefbauarbeiten (Brunnenbau, Ausschachtungen, Baugruben)
  • Spielende Kinder (Erdhöhlen, Sandhöhlen)
  • Verschüttung oder Abdeckung durch Schneemassen, jedoch keine Hochgebirgs-Lawinensuche
  • Verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen bei Industrie-, Betriebs- und Verkehrsunfällen
  • Zugunglücke mit verkeilten/ umgestürzten Waggons
  • Umsturz von Hochregalen mit Materialmassen
  • Einsturz von Strohballenschichtungen